Den südlichsten Ort Europas lassen wir hinter uns, die portugiesische Grenze ist nicht mehr weit.
Nach der doch sehr verbauten Küste Südspaniens sehnen wir uns nach einem einsamen Plätzchen… Ob wir das in Portugal finden? Erstmal sieht es nicht so aus. Wir fahren bis spät in die Nacht…. Schlussendlich landen wir auf einem hässlichen Campingplatz, der zum Übernachten aber völlig ausreicht.
Am nächsten Morgen fahren wir mit frischem Mut weiter. Heute wollen wir eine kleine Bucht finden, buntbemalte Busse, Surfer….
Die Orte werden kleiner, die Autos weniger, Asphalt wird zu Schotter…
Die Piste führt direkt an der Küste lang, es wird mit jedem gefahrenen Meter schöner.
Und noch schöner….
Und dann ist sie da, die „kleine“ Bucht….
Wir lernen spannende Menschen kennen, sie wohnen in ihren Bussen, manche für ein paar Monate, so wie wir, andere haben dem Leben im herkömmlichen Sinne den Rücken gekehrt. Manch einer ist ein „Frischling“, andere leben seit über zehn Jahren hier. In dieser Bucht und in unzähligen anderen Buchten, von denen wir ein paar kennenlernen dürfen.
Wir tauchen ein in eine Welt, in der Freiheit der wahre Luxus ist und Zeit die Währung.
Zeit haben, Zeit verschwenden , keinen Plan haben…. ein gutes Gefühl. Hier verabschiedet sich niemand, man sieht sich einfach in der nächsten Bucht.
Wir sitzen am Strand und lassen uns viel über Wellen erzählen, wie sie sich aufbauen und wie man sie am Besten surft. Dann darf mein Großer das erste Mal auf’s Brett….
Wir könnten hier „hängen bleiben“. Mein eigenes Tempo ist runtergefahren, wir fühlen uns aufgehoben, ohne bedrängt zu sein.
Und trotzdem zieht es mich irgendwann weiter. Es sind verschiedene Welten und wir bewegen uns gerade irgendwo dazwischen…
Aber ich werde zurückkommen , wenn auch nur auf Zeit….